Korrekte Klauenpflege
Eine gute Klauengesundheit ist Grundvoraussetzung, damit sich die Tiere schmerzfrei bewegen und gute Leistung erbringen können. Die korrekte und regelmässige Klauenpflege ist dabei ein entscheidender Punkt. Während der Klauenpflege können Krankheiten wie Moderhinke erkannt und anschliessend erfolgreich bekämpft werden. Auch eingetrocknete Erde und Gras werden dabei entfernt und verhindern so eine Entzündung des Zwischenklauenspalts.
Werkzeuge
Bei den verwendeten Werkzeugen ist auf gute Hygiene zu achten. Sauberes und desinfiziertes Werkzeug verhindert eine unnötige Übertragung von Klauenkrankheiten. Nach der Klauenpflege sollten die Werkzeuge gründlich mit heissem Wasser gereinigt und anschliessend desinfiziert werden. Geeignete Mittel zur Desinfektion (z.B. VIRKON S) können über den Bestandstierarzt bezogen werden.
Fixierung
Die Klauenpflege wird auf einer befestigten Unterlage und nicht auf der Weide oder im Stall durchgeführt. Für die Ruhigstellung können die Tiere auf den Rücken gedreht oder in einem Klauenstad fixiert werden. Bei ruhigen Tieren kann die Klauenpflege auch im Stehen durchgeführt werden.
Die Schafklaue
Die Tiere laufen auf dem äussersten, harten Teil der Klauen, dem sogenannten Tragrand (rot). Dieser Teil ist im Gegensatz zum Sohlenhorn (blau) viel härter und wird weniger stark abgenützt. Das noch weichere Ballenhorn (gelb) ist der hinterste Teil der Klaue und dient der Polsterung.
Bei vernachlässigter Klauenpflege rollt sich der Tragrand ein und die entstehenden Hohlräume bieten ideale Voraussetzungen für das Wachstum von Bakterien wie beispielsweise des Moderhinkebakteriums.
Vorgehensweise
Schritt 1
Säubern der Klaue und des Zwischenklauenspaltes. Hier ist der äussere Tragrand geringgradig eingerollt.
Schritt 2
Zurückscheiden der äusseren Tragränder. Dabei wird die Klauenschere parallel zur Sohle angesetzt. Da die Sohle beim Schaf sehr dünn ist, wird diese nicht zurückgeschnitten.
Schritt 3
Zurückschneiden des überstehenden Teiles des inneren Tragrandes auf die Höhe der Sohle.
Schritt 4
Fertig gepflegte Schafklauen. Bei überlangen Zehen wird die Zehenspitze vorsichtig gekürzt.
Durch das Entfernen der losen Hornteile kann das Desinfektionsmittel alle erkrankten Bereiche erreichen und die Bakterien dort abtöten. Bei stark lahmenden Tieren wird zusätzlich eine Behandlung mit einem Schmerzmittel dringend empfohlen.
Entsorgung
Entfernte Klauenreste werden zusammengewischt und müssen über den Hauskehricht entsorgt werden. Klauenreste gehören nicht auf die Weide oder auf den Miststock, denn Bakterien können darin mehrere Monate lang überleben.