Moderhinke

Das Moderhinkebakterium

Bei dem Erreger der Moderhinke handelt es sich um das Bakterium Dichelobacter nodosus, genauer gesagt um den bösartigen Stamm dieses Bakteriums. Der gutartige Stamm führt nur zu leichten Entzündungen im Zwischenklauenbereich. Dagegen produziert der bösartige Stamm Substanzen, welche das Klauenhorn auflösen und so das typische Bild der Moderhinke auslösen. Dank neuesten Untersuchungstechniken können die beiden Stämme unterschieden und der bösartige Stamm gezielt bekämpft werden.

Vorkommen

Das Moderhinkebakterium kommt weltweit bei Schafen vor und neueste Studien zeigen, dass in der Schweiz jeder fünfte Betrieb von Moderhinke betroffen ist.
Neben dem Schaf können auch Ziegen das Bakterium verbreiten und so andere Tiere anstecken. In seltenen Fällen zeigen betroffene Ziegen Zeichen einer Erkrankung, meistens sieht man jedoch keine Veränderungen. Die Tiere sind somit stille Träger. Im Gegensatz dazu spielen weder Rinder noch wildlebende Wiederkäuer wie Steinböcke eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Moderhinke.

Überlebensfähigkeit

Das Moderhinkebakterium ernährt sich von Klauenmaterial. Ohne dieses überlebt es in der Umwelt nur während wenigen Wochen und eine Weide kann nach 4-6 Wochen wieder ohne Gefahr einer Infektion genutzt werden, auch wenn dort zuvor Tiere mit Moderhinkesymptomen geweidet haben. Trockenheit und hohe Temperaturen führen dazu, dass das Bakterium noch schneller abgetötet wird.
In entfernten Klauenteilen kann das Moderhinkebakterium jedoch mehrere Monate überleben. Aus diesem Grund darf die Klauenpflege nicht auf der Weide oder im Stall durchgeführt werden und entfernte Klauenreste müssen richtig entsorgt werden.